Glutenfreie Ernährung als Radprofi

Glutenfreie Ernährung als Radprofi

Oktober 2021

Glutenfreie Ernährung ist mehr als nur eine Modeerscheinung und für einige Menschen schlichtweg notwendig, um gesund und aktiv bleiben zu können. Will oder muss man Gluten meiden, so muss man seine Ernährung grundlegend umplanen. Bei einem Radprofi ist dieser Bereich essenziell, geht es doch um die Leistungsfähigkeit von Kopf und Körper. Damit die Nahrungsaufnahme die Leistung nicht einschränkt, muss sie ausgewogen sein und den Körper mit genügend Energie versorgen. Doch was ist, wenn ein Sportler auf die geliebte Pasta verzichten muss? Kann eine glutenfreie Ernährung im Leistungssport genug Energie liefern? Ist das im Alltag eines Profis überhaupt umsetzbar?

Die Antwort: Ja, mit der richtigen Anpassung überhaupt kein Problem! Zwei unserer Radprofis von BORA – hansgrohe haben eine Glutenunverträglichkeit und zeigen, dass man trotz des Verzichtes auf Gluten große Erfolge feiern kann.

Fotocredit:

BORA – hansgrohe / Stephanie Constand

BORA – hansgrohe / Bettiniphoto

BORA – hansgrohe / Mario Stiehl

Was ist Gluten genau?

Gluten ist ein natürliches Eiweiß, andere Bezeichnungen für Gluten sind auch Kleber oder Klebereiweiß. Es ist ein Proteingemisch, welches aus den Eiweißmolekülen Glutelin und Prolamin besteht. Gluten ist das wichtigste Protein zur Speicherung von Energie in Weizen, Roggen, Gerste und vielen weiteren Getreidesorten. Es hat einen geringen Nährwert, ist aber ein guter Träger von Aromastoffen, weshalb es häufig als Hilfsstoff bei Fertiggerichten eingesetzt wird. Und so zum Beispiel das Brotbacken mit seiner Wirkung als Klebstoff erleichtert. Gluten ist unter anderem auch in Hafer, Stärke, Grieß, Einkorn und Dinkel enthalten, also in vielen Zutaten von Mahlzeiten und Leckereien, die die meisten von uns oft und gerne essen.

Glutenfreie Ernährung: Weder Seltenheit noch Hindernis

Doch Gluten wird von einigen Menschen nicht gut vertragen, denn es kann Entzündungsreaktionen im Darm hervorrufen und gleichzeitig die Durchlässigkeit der Darmbarriere erhöhen. Bei einer hohen Unverträglichkeit spricht man von Zöliakie, die Betroffenen haben eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut, was in Verbindung mit Gluten zu großen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt führt. Doch es muss nicht immer so schwere Nebenwirkungen geben. Auch Patrick Konrad, Radprofi in unserem Team BORA – hansgrohe, hat eine Glutenunverträglichkeit. Dass dies jedoch bei einer angepassten Ernährung und Lebensweise alles andere als ein Hindernis ist, zeigt der Niederösterreicher seit Jahren. Sein größter Erfolg ist neben zweimal Top-10 in der Gesamtwertung des Giro d’Italia der beeindruckende Sieg auf der 16. Etappe der Tour de France 2021.

Auch der 22-jährige Profi Giovanni Aleotti leidet an einer Glutenunverträglichkeit. Der junge Radfahrer hat erst kürzlich bei der rumänischen Sibiu Tour das gelbe Trikot gewonnen und gilt als aufstrebendes Talent für Rundfahrten. Auch er hat mit einer angepassten Ernährung keine Probleme und wird den Radsportfans in den nächsten Jahren sicher viel Freude bereiten. Darüber hinaus gibt es einige Radprofis, die auch ohne medizinische Notwendigkeit auf Gluten verzichten, da sie sich schlicht und einfach leistungsfähiger fühlen.

Ein Leben ohne Gluten

Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, fühlen sich durch den Verzicht oft kraftvoller, gesünder und können bessere Leistungen im Sport erzielen, da sie keine Nebenwirkungen befürchten müssen. Die Umstellung im Koch-Alltag gelingt mit dem nötigen Wissen vergleichsweise einfach, denn heutzutage gibt es für viele weizenhaltige Lebensmittel glutenfreie Alternativen. So gibt es zum Beispiel glutenfreie Pasta oder glutenfreies Brot, selbst Mehl ohne Gluten ist im Supermarkt erhältlich. Bei einigen Lebensmittelalternativen sollte jedoch auf die Inhaltsstoffe geachtet werden, denn häufig werden glutenfreie Alternativen mit Kartoffel- oder Maisstärke angereichert oder mit Fett und Zucker geschmacklich verbessert und können so versteckte Kalorienbomben darstellen. Gesünder geht es mit den glutenfreien Getreidesorten wie zum Beispiel Reis und Wildreis, Amaranth, Buchweizen, Mais und Quinoa. Für unsere BORA – hansgrohe Fahrer Patrick und Giovanni (und jeden, der möchte) gibt es so zum Beispiel im Rennen anstelle von Müsliriegeln glutenfreie Reiskuchen. Diese liefern dem Körper auch bei maximaler Anstrengung die nötige Energie für sportliche Höchstleistungen. Ob man Gluten nun verträgt oder nicht, eines bleibt bestehen: Eine ausgewogene Ernährung, bestehend aus qualitativ hochwertigen Lebensmitteln wirkt leistungsoptimierend und unterstützt den Körper bei Leistung und Regeneration. Denn jeder Motor läuft nur so gut, wie der Kraftstoff, den man ihm zuführt.